Geschichte

In den 40er und 50er Jahren haben die damals tätigen Fürsorgerinnen immer öfters den Wunsch geäussert, in unserer Region für «verwaiste, verwahrloste, gefährdete oder sonst besonders pflegebedürftige Kinder» ein Heim zu schaffen. Am 1. Januar 1957 haben der damalige Armenerziehungsverein Olten‑Gösgen, heute der Verein für Jugend- ­und Sozialhilfe der Amtei Olten‑Gösgen, und die Einwohnergemeinden der Amtei Olten‑Gösgen ein Durchgangsheim für Kinder eröffnet. Erstes Domizil waren Räumlichkeiten bei der Firma Nussbaum an der Martin‑Distelistrasse 30 in Olten. 1968 beanspruchte aber die Firma Nussbaum die vermieteten Räumlichkeiten für den Eigenbedarf.

Von der Suche nach neuen Räumlichkeiten hat auch eine sozial sehr engagierte Person, Schwester Elisabeth von Arx, gehört. Schwester Elisabeth war eine Tochter des bekannten Oltner Unternehmers Constantin von Arx. Sie hat sich als Fürsorgerin sehr um das Wohl von Menschen in schwierigen Verhältnissen bemüht. Besonders lagen ihr Menschen am Herzen, welche an einer Tuberkulose litten, einer damals gefürchteten, oft Tod-bringenden Volkskrankheit. Viele Familien wurden durch diese Krankheit während monatelangen Kuren auseinandergerissen, die Mittel für die Betreuung der Kinder fehlten, weil der Verdienst ausblieb. Mit ihrem Vermögen konnte Frau von Arx als Fürsorgerin und Betreuerin der Tuberkulosefürsorgestelle Olten und Umgebung viele Menschen und insbesondere Kinder in finanzieller Not unterstützen. Am 13. Dezember 1968 hat sie die «Elisabeth von Arx Stiftung» errichtet, mit dem Zweck: «Bau eines gemeinnützigen Heimes für körperlich und geistig gesunde Kinder im Säuglings‑, vorschul‑ und schulpflichtigen Alter, die aus familiären oder anderen, jedoch nicht krankheitsbedingten Gründen, vorübergehend der Betreuung ausserhalb der eigenen Familie bedürfen.» Sie hat der Stiftung ein Grundstück von 9′864 m² im damaligen Verkehrswert von rund 1,6 Mio. Franken geschenkt. Sr. Elisabeth von Arx wurde 1979 mit der goldenen Medaille für hohe Verdienste um Olten durch die Stiftung «Pro Olten» geehrt. Leider verstarb sie im Jahre 1997.

Unter diesen finanziellen Voraussetzungen hat der Stiftungsrat mit der Planung und dem Bau des Chinderhuus begonnen. Am 26. Oktober 1974 konnte das Gebäude eingeweiht und dem Bestimmungszweck übergeben werden. Seither sind wir an der Hombergstrasse 72 in Olten zu Hause. Die Baukosten von rund 1,5 Mio. Franken sind finanziert durch den Verkauf von 4′529 m² Land für Fr. 625′000.– worden, zusammen mit Beiträgen des Kantons Solothurn, der Stadt Olten, vom Jugendfürsorgeverein, der Pro Juventute und mit einem Legat von Frau Clara Jeltsch‑Nussbaum.

Erste Heimleiterin war Sr. Annemarie Burkart. 1960 hat Sr. Verena Ramer die Heimleitung übernommen und hat diese Aufgabe bis 1990 ausgeübt. Das Heim hat während der 30‑jährigen Tätigkeit von Sr. Verena Ramer in der Region Olten einen sehr guten Namen und Ruf erworben. In der Zeit von 1990 bis 1994 stand das Haus unter der Führung von Frau Ruth Kunz. Herr Alex Buob und Frau Annamarie Buob leiteten das Chinderhuus von 1994 bis 2016. Während vier Jahren schaute dann Frau Franziska Sidler für die Belange des Chinderhuus und seit dem 1. Juli 2020 ist Frau Denise Widmer die Gesamtleiterin.

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