Sozialpädagogisches Konzept

Das sozialpädagogische Konzept ist neben dem Leitbild wegweisend für die Arbeit der Mitarbeitenden im Chinderhuus Elisabeth, nach dessen Grundsätzen gehandelt und die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen gestaltet wird.

Grundhaltung

Das Kindswohl (Abdeckung körperlicher Grundbedürfnisse, Gewähren von Sicherheit, Zugehörigkeit und Zuwendung, Aufmerksamkeit, Anerkennung und Selbstverwirklichung, Selbst- und Mitbestimmung) steht an oberster Stelle. Hierfür wird das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen als besonders wichtig für eine gute Entwicklung und Entfaltung erachtet. Die Kinder und Jugendlichen werden in ihren Wünschen und Anliegen ernst genommen und Selbst- sowie Mitbestimmung als zentrale Aspekte in der sozialpädagogischen Arbeit verstanden. Die Ressourcen der Kinder und Jugendlichen werden eruiert und erschlossen und eine höhere Selbständigkeit wird angestrebt. Das Chinderhuus hat zudem Standards (CiS) festgelegt, die die Kinderrechte zusammenfassen und als Grundlage für die Arbeit im Chinderhuus dienen.

Grundsatz

Das Chinderhuus orientiert sich am systemischen Ansatz. Entsprechend spielt das Umfeld der Kinder und Jugendlichen für die sozialpädagogische Arbeit eine grosse Rolle. Je nach Kontext lässt sich menschliches Verhalten unterschiedlich betrachten und verstehen. Die systemische Sozialpädagogik bezieht die verschiedenen Standpunkte und Perspektiven mit ein. Sie sieht alle Beteiligten als gleichberechtigte Partner, würdigt sie und nimmt sie ernst.

Sozialpädagogische Arbeit

Um das Kindswohl sicherstellen zu können, ist die körperliche, seelische und geistige Unversehrtheit zu schützen und jegliche Art von Gewalt, körperlichem oder geistigem Missbrauch oder anderweitiger Ausbeutung oder Verwahrlosung abzuwenden. Die Kinder und Jugendlichen sollen das Chinderhuus als sicheren und geborgenen Ort erfahren, an welchem ihre Privatsphäre akzeptiert und geschützt wird. Das Zusammenleben soll von Vertrauen und Aufrichtigkeit geprägt werden.

Ziele der Mitarbeitenden

  • Stabilisierung der Kinder und Jugendlichen während ihres Aufenthalts im Chinderhuus
  • Setzen geeigneter Strukturen
  • Angebot verbindlicher Beziehungen
  • Stärkung ihres Selbstbewusstseins (u.a. durch positive Verstärkung)
  • Begleitung und Unterstützung in der Bewältigung alltäglicher Aufgaben
  • Freizeitgestaltung (Musik, Vereine, Hobbies, Kontakte, etc.)
  • Schule (Hausaufgaben, Abschluss, Berufsfindung, etc.)
  • Chinderhuus-Alltag (Integration in die Gruppe, Erfüllung von Pflichten, etc.)
  • Vermittlung gesellschaftlicher Werte und Normen
  • Förderung ihrer Entwicklung und Entfaltung unter Beachtung ihrer Ressourcen
  • Entwicklung einer Lebensperspektive
  • Befähigung zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung

Entsprechend werden Arbeitsformen gewählt, die die Zielerreichung sicherstellen (siehe nachfolgende Punkte)

Förderung der Kinder und Jugendlichen

Die Förderung und Unterstützung der Kinder und Jugendlichen stellen einen wichtigen Teilaspekt ihres Aufenthalts im Chinderhuus dar. Im Rahmen von Entwicklungsplanungen werden individuelle Bildungs- und Unterstützungsziele regelmässig und entwicklungsadäquat formuliert.

Beziehungsgestaltung mit den Kindern und Jugendlichen

Beziehungen müssen verlässlich und vertrauenswürdig gestaltet und belastbar sein. Um dies gewährleisten zu können, arbeitet das Chinderhuus mit dem Bezugspersonensystem. Durch die Bezugspersonen werden verbindliche Beziehungen sichergestellt, in welchen die Kinder und Jugendlichen Vertrauen, Verständnis und Respekt erfahren können. Für die Kinder und Jugendlichen sind sie Ansprechperson in allen Belangen.

Partizipation und Kooperation aller Beteiligten

Die eigene Meinung der Kinder und Jugendlichen wird in allen Belangen gemäss ihres Alters und ihrer Reife berücksichtigt und die Ansichten der Beteiligten werden gemäss ihrer Funktion miteinbezogen (z.B. bezüglich Freizeitgestaltung, Religion und Kultur, Weiterplatzierung, etc.) – entsprechend werden Möglichkeiten geschaffen. Partizipation und Kooperation stellen wichtige Teile der systemischen Arbeit dar. Hierfür ist eine transparente Vorgehensweise unabdingbar. Den Kindern und Jugendlichen sowie allen Beteiligten werden gemäss Alter und Funktion für sie relevante Informationen mitgeteilt.

Reflexion der Mitarbeitenden

Die Mitarbeitenden sind sich bewusst, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hohe Anforderungen an sie stellt. Sie überprüfen ihr Handeln deshalb durch regelmässigen Fachaustausch sowie persönliche als auch gemeinsame Reflexion. Nebst (Einzel-) Gesprächen finden auch regelmässig Supervisionen statt.

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